Jahreshauptversammlung: Unerwartete Ausgaben setzen Sportclub zu / Starkes Mitgliederwachstum / Baumert neuer Jugendleiter
Licht und Schatten offenbarte sich den 40 Mitgliedern des SC Hassia Dieburg bei der Jahreshauptversammlung des Vereins am Donnerstagabend in der ehemaligen, nun vor allem von der Tanzschule Wehrle genutzten Vereinsgaststätte. So verabschiedete sich der Sportclub vorerst vom Vorhaben, in absehbarer Zeit einen seiner Naturrasen-Plätze in einen Kunstrasen umzuwandeln. Auch setzten dem Verein vom Wolfgangshäuschen 2016 unerwartete Ausgaben zu. Zugleich wuchs die Zahl der Mitglieder stark. Einzelne Veränderungen gab es bei den Vorstandswahlen.
In den Berichten hob zunächst Vorstandsvorsitzender Detlev Struckmeier hervor, was der SC Hassia 2016 alles erreicht hat: die Instandsetzung des Flutlichts am dritten Rasenplatz, der Austausch des Elektroschaltschranks, Arbeiten am Schotterparkplatz, die Anleierung der Kooperation mit der Goetheschule und die Premiere des „Draht-Weißbäcker-Cups“ für Aktiventeams inklusive Open-Air mit den Isartaler Hexen. Der Cup wird dieses Jahr vom 28. bis 30. Juli wiederholt, das Open-Air (am 29. Juli, erneut mit den „Hexen“) ebenfalls. Für den 3. bis 5. Juni ist am Wolfgangshäuschen ein Pfingstcamp für Kinder geplant, für den 10. Juni der „Tag des Mädchen-Fußballs“ und für den 24. Juni Juniorenturniere. Am 10. September findet auf dem Hauptfeld – organisiert von Hauke Löbig (H&L Anlagenbau) – zum dritten Mal das Dieburger Firmen-Fußballturnier statt.
Größtes anstehendes Infrastrukturprojekt des SC Hassia ist die Ausstattung der beiden Naturrasen-Nebenplätze mit einer neuen LED-Beleuchtung. Sie soll dem Verein ab Inbetriebnahme 70 Prozent an Stromersparnis bringen. Das Vorhaben habe ein Volumen von
rund 100 000 Euro, so Struckmeier. Auch bei Nutzung aller möglicher Förderungen von Bund, Land, Stadt und Landessportbund müsste der SC Hassia noch mehrere zehntausend Euro selbst tragen. „In diesem Jahr wird es mit der LED-Beleuchtung nichts mehr“, sagte
Struckmeier zur zeitlichen Umsetzung. 2018 könnte das Projekt Realität werden. Noch sehr viel länger wird es derweil dauern, bis der Sportclub Fußball auf einem eigenen Kunstrasen spielt – wenn dies überhaupt in Angriff genommen wird. In Gerald Grohe machte
dies am Donnerstag Struckmeiers Stellvertreter deutlich. „Ein Kunstrasen beim SC Hassia ist auf mittelfristige Sicht unrealistisch“, sagte Grohe, der mit seinen Anführungen an Finanzvorstand Hubertus Euler anschloss. Von einstigen, auch vom Hassia-Vorstand
genannten Kunstrasen-Lösungen ab 300 000 Euro war am Donnerstag keine Rede mehr; kalkuliert wird inzwischen eher mit Kosten, die doppelt so hoch sind. Angesichts laufender Kredite – von denen sich große Batzen (Heizung, Solaranlage) durch Einsparungen gegenüber früher beziehungsweise Netzeinspeisungen allerdings von selbst abtragen – und einer soliden, aber nicht aus purem Überfluss bestehenden Finanzlage des Vereins ist ein entsprechend zu finanzierender Eigenanteil in Höhe von mehreren hunderttausend Euro auf absehbare Zeit ohne Mäzen oder Großsponsor nicht machbar. Zumal den Verein im Vorjahr unerwartete Ausgaben finanziell ein Stück zurückwarfen: So wäre die Reparatur des kaputtgegangenen Rasenmäher-Traktors teurer als ein Neukauf geworden. Das neue Fahrzeug schlug mit 22 000 Euro zu Buche.
Schöner war da eine andere Zahl: Im Vorjahr standen beim SC Hassia insgesamt 97 Eintritte von Mitgliedern nur 53 Austritten gegenüber. Die Gesamtzahl beträgt aktuell 581 Hassianer. Die prosperierende Frauen- und Mädchen-Fußballabteilung sorgt derzeit ebenso für Freude wie die guten Platzierungen von erster und zweiter Mannschaft. Bei den Vorstandswahlen gab es nur kleinere Veränderungen. Im Amt bestätigt wurden Struckmeier, Grohe und Euler sowie Oliver Rebel (Vorstand Sport & Sportentwicklung),
Roland Jaensch (Spielausschuss-Vorsitzender), Tiziana Wick (Abteilungsleiterin Frauen- und Mädchen-Fußball), Uwe Schaub (Abteilungsleiter Alte Herren) sowie die Jugendbeisitzer Hannelore Senf und Christian Gampe. Neu im Amt sind Jugendleiter Steffen Baumert (für Bernd Witzel, separater Artikel folgt) sowie Schriftführer Holger Sundhaus (für Matthias Gärtner). Kein Nachfolger gefunden wurde für Daniel Christ, der als Beisitzer ausschied. Den Verwaltungsrat bilden nun Franz Christ, Bertram Siebert und Jakob Braun (alle wie bisher) sowie neu Monika Christ und Volker Resch. Hans-Friedrich Busch und Melanie Wehrle schieden aus diesem Gremium aus.
MIt freundlicher Genemigung Jens Dörr www.jensdoerr.com